Warum Discount-Lebensmittelgeschäfte den reibungslosen Checkout einführen

9 Januar 2022

Die Einstellung, dass ein Einkauf beim Discounter nur für Kunden mit geringem Einkommen vorgesehen ist, gehört längst der Vergangenheit an.  Aufgrund von breitgefächerten Angeboten von hoher Qualität, die Discounter heutzutage im Sortiment haben, und dem Wandel von überfüllten, veralteten Geschäften zu modernen und effizienten Einrichtungen, machen wohlhabende Kunden mittlerweile einen großen Anteil des Kundensegments bei Discount-Lebensmittelgeschäften aus. Laut Business Insider, ist eine der bei Millennials beliebtesten Marken unter den Top 100 Aldi – ja genau, ein Discount-Lebensmittelanbieter liegt vor Marken wie Lululemon und Tesla. Das zeugt davon, dass Rabatte auf ganzer Linie wichtig sind – auch für Millennials, die auch Apple als eine ihrer Lieblingsmarken gewählt haben, und wir alle wissen, dass Apple nur hochpreisige Produkte verkauft.

Einer der Einzelhändler, die diesen Wandel einleiteten, ist Trader Joe’s, das 1967 seine Pforten öffnete und 1979 vom heutigen Discount-Lebensmitteleinzelhandelsriesen Aldi Nord übernommen wurde. Die einzigartigen, hochqualitativen Produkte von Trader Joe’s zu niedrigem Preis ist einer der Hauptgründe für das rasante Wachstum und die Bevorzugung gegenüber teuren Mitbewerbern wie Whole Foods.

Es gibt unterschiedliche Formate von Discountern, die es ihnen ermöglichen, die Preise niedrig zu halten. Die am weitesten verbreitete Form ist das Modell von Trader Joe’s und Aldi mit eigenen Handelsmarken. Indem sie direkt vom Hersteller kaufen, können sie Kunden unter ihrer Eigenmarke ein vielfältiges Produktangebot bieten. Obwohl die Markenauswahl beeinträchtigt werden kann, können das Produktsortiment und der geringe Preis dies wieder ausgleichen.

Und nicht nur das, die Handelsmarken von Lebensmitteleinzelhändlern sind heutzutage nicht mehr nur ein Weg Geld zu sparen, sie sind erkennbar, vertrauenswürdig und sogar beliebte Marken. Nehmen wir beispielsweise die Eigenmarke „Kirkland“ von Costco. Sie macht nicht nur beachtliche 27% vom Gesamtumsatz von Costco aus, sondern ist auch einer der Hauptgründe, warum Kunden eine Mitgliedschaft erwerben.

Discounter haben nachgelegt – und davon profitiert 

In der Vergangenheit bedienten Discounter ihre Nische an Budget-Kunden und ihr Marktanteil lag zwischen 10-20%, eine Summe, die Mainstream-Einzelhändler in der Regel akzeptierten und nicht weiter beachteten. Laut BCG war in den Jahren 2000 bis 2015 eine große Zunahme zu erkennen, vor allem in Ländern wie Dänemark (+21%) und Irland (+25%).

Quelle: Planet Retail, BCG

Dieses Wachstum ist auf mehrere Faktoren zurückzuführen, wie die langsame Erholung aus der Rezension von 2008 oder die Tatsache, dass Millennials mit großer Kaufkraft immer mehr beim Discounter einkaufen. Der wichtigste Wachstumstreiber von Discountern ist jedoch, dass sie immer mehr in ihre Geschäfte investieren, um die Kundenerfahrung zu verbessern. In Irland investiert der deutsche Discounter Lidl im Laufe der nächsten 3 Jahre 550 Millionen Euro in die Entstehung 20 neuer Filialen und den Ausbau von 24 bestehenden Filialen. In Schweden hat Lidl einen „Green Store“ mit Solarpanelen und Aufladestationen für E-Autos und E-Bikes eröffnet. Zudem hat der Discounter zu Beginn der Covid-19-Pandemie die Luftfiltersysteme in US-Filialen modernisiert, um den Mitarbeitern und Kunden ein Gefühl der Sicherheit zu geben. 

Auch der in den USA basierte Gigant Wakefern investiert in die Umgestaltung seiner Discount-Filiale „Price Rite“ durch weiße Wände, um die Geschäfte attraktiver zu gestalten. Das ist aber nicht alles, auch das Angebot wird erweitert. Bei der Eröffnung von „Price Rite“ durch Wakefern im Jahr 1995 fehlte ein wichtiges Merkmal, das seinen derzeitigen treuen Kunden ins Auge fiel – es gab keine Produktabteilung. Mittlerweile ist die Abteilung für frisches Obst und Gemüse ein fester Bestandteil und „Herzstück“ in den neuen Filialen von Price Rite, und diesem Umstand ist zu verdanken, dass der Discounter mittlerweile viele Stammkunden hat.

Bei Discountern sind die Schwachstellen des Einzelhandels noch offensichtlicher

Kunden von Discount-Lebensmittelgeschäften erleben die gleichen Schwachstellen wie Kunden von traditionellen Geschäften, aber oft in verstärktem Maße. Auch die Kultur von Discount-Kunden unterscheidet sich. Sie haben meist folgende Ziele: günstig einkaufen, einen Großeinkauf für eine Woche machen oder Massenware kaufen. Nehmen wir als Beispiel zwei der größten Frustrationstreiber von Nielsen-Kunden – lange Warteschlangen und nicht vorrätige Produkte. Diese Schwachstellen sind in Discount-Geschäften noch deutlicher spürbar, aber sie bieten auch Raum für Innovation, mit der Discounter die Kundenerfahrung verbessern können. 

Gehen wir näher auf das Warum ein.

Problem Nummer eins – Warteschlangen an der Kasse

Die größte Frustration wird durch lange Warteschlangen an der Kasse verursacht. Dieses Problem besteht vor allem in Discount-Geschäften, weil die Menschen dort ihre Großeinkäufe tätigen und die Warteschlange deshalb aufgrund der höheren Produktmenge pro Person natürlich länger ist – und auch kleine Discount-Geschäfte werden von Kunden als vollwertige Supermärkte angesehen. Zudem stellen einige Discounter weniger Mitarbeiter ein, um die Preise niedrig halten zu können. Vor allem während Spitzenzeiten führt dies zu langen Warteschlangen, weil einfach nicht genügend Kassenpersonal vorhanden ist.

Dies ist einer der Gründe, warum Discount-Einzelhändler prädestiniert für eine reibungslose Checkout-Technologie sind. Durch das Wegfallen von Kassen können die Mitarbeiter wichtige Rollen bei der Kundenbetreuung und beim Nachfüllen der Regale einnehmen, wodurch Kunden ein noch besseres Einkaufserlebnis geboten wird, das sie in der Art und Weise bei einem Discounter nicht erwarten würden. Je mehr die Angebotslücke zwischen Discounter und traditionellen Lebensmittel-Einzelhändlern geschlossen wird, egal ob im Hinblick auf Produktsortiment oder Einkaufserfahrung, desto mehr Kunden werden sich für den Discounter entscheiden.

Ausverkauft – aus dem Auge, aus dem Sinn

Eine weitere Schwachstelle sind nicht vorrätige Produkte. Vor allem für Discount-Kunden, die einen Großeinkauf tätigen, sparen wollen oder ihren Wocheneinkauf erledigen möchten, ist es sehr frustrierend, wenn sie nach Ankunft im Geschäft feststellen, dass notwendige Produkte nicht mehr vorrätig sind. Dies kann einen erheblichen Einfluss auf die Kundenerfahrung und die Kundenzufriedenheit haben. Sich an diesem Tag für ein alternatives, teureres Produkt oder eine kleinere Menge des gewünschten Produkts zu entscheiden, stellt für diese Kunden eine viel größere Herausforderung dar, als für Kunden, die kleinere Einkäufe tätigen.

Die Lösungen für den reibungslosen Checkout umfassen viel mehr als nur die Installation von kassenlosen Checkout-Systemen, wie beispielsweise die StoreOS™-Plattform von Trigo, die auch ein Bestandsmanagement ermöglicht. So können Einzelhändler besser auf Vorratsengpässe reagieren, weil sie über die Plattform in Echtzeit informiert werden, wenn ein Produkt im Regal fast ausverkauft ist. Die Software liefert sogar eine Analyse der Kaufgewohnheiten, wodurch bestimmte Produkte zu unterschiedlichen Zeiten oder Wochentagen in größeren Mengen bereitgestellt werden können. Dank dieser umfangreichen Datentools und Einblicke in das Bestandsmanagement, können Discounter dafür sorgen, dass die Regale immer gefüllt sind und dadurch ihre Kunden glücklich machen und den Kundenstamm ausbauen.

 

Reibungslose Checkout-Systeme sind in einigen Discount-Filialen bereits Realität

Wenn sich jemand Sorgen macht, dass Discounter den Aufsprung verpassen, dann sind diese unbegründet – bereits jetzt spielen sie vorne mit. Netto Marken-Discount verfügt bereits über einen Trigo-betriebenen, voll funktionsfähigen hybriden, kassenlosen Supermarkt in München, Deutschland. Und auch der Discount-Riese Aldi Nord arbeitet bereits an der geplanten Eröffnung einer Trigo-betriebenen Filiale in Utrecht im Jahr 2022. Discounter verteidigen ihren Platz in der Lebensmittel-Einzelhandelsbranche und die Einführung eines reibungslosen Checkouts bringt sie in ihrem Wandel weiter voran und noch wichtiger, sie können dadurch einen größeren Marktanteil erzielen.

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